Sachlichkeit und Fairness «first»
In seinem Leserbrief vom 25. Mai fordert der Verfasser «Fricktal first» und verlangt gleichzeitig Sachlichkeit und Fairness. Er wirft den Gegnern des S-Bahn-Ausbaus zum Halbstundentakt zwischen Stein-Säckingen und Laufenburg vor, sie würden mit Scheinargumenten und Lügen hantieren.
Die zuständige Fachkommission wie auch der Grosse Rat hiessen die vom Regierungsrat vorgeschlagene Bus-Erschliessung einstimmig gut. Es ist eine flexible und ausgewogene Lösung, welche das in Entwicklung befindliche Sisslerfeld einbezieht. Gleichzeitig hat sich der Regierungsrat beim Bund für die Taktverdichtung der S-Bahn einzusetzen. Die Buslösung verhindert einen späteren Ausbau der Bahn nicht. Die übereilte Umsetzung der Bahnvariante ohne Einbezug eines Gesamtverkehrskonzepts ist nicht tauglich. Allenfalls werden sogar bessere, nachhaltige Lösungen verhindert. Eine gelingende Mobilitätsplanung berücksichtigt das gesamte Fricktal einschliesslich der angrenzenden Regionen Basel, Zurzach und Baden-Württemberg (D).
Das Bedürfnis der Region Fricktal für gute ÖV-Angebote ist berechtigt. Allerdings müsste beim vorzeitigen Alleingang der Kanton Aargau die Investitionskosten von 61 Mio Franken wie auch die jährlichen Betriebskosten von 2 Mio allein schultern. Eine Mitfinanzierung des Bundes fällt dahin. Es ist fahrlässig, ohne Gesamtplanung ein isoliertes und unflexibles Infrastrukturprojekt zu realisieren. Ein NEIN zum Halbstundentakt zwischen Stein-Säckingen und Laufenburg ist ein Bekenntnis zu einer nachhaltigen Gesamtverkehrslösung im Fricktal (www.mobilitaet-ag.ch).
Sabina Freiermuth, Zofingen
Grossrätin und Präsidentin FDP Aargau