Insidebeitrag: Verabschiedung Corina Eichenberger

Ende des letzten Jahres durfte Corina Eichenberger eine eindrückliche Politik-Karriere abschliessen. Ihre politische Laufbahn begann als Schulrätin des Bezirks Zofingen, und auch als Nationalrätin war sie neben der Politik stets als Anwältin und Mediatorin tätig – eine klassische Milizpolitikerin! 

Im Jahre 1993 schaffte Corina die Wahl in den Grossen Rat. Die FDP Frauen hatten sie intensiv unterstützt, und sie blieben denn auch immer ihr politische «Heimat». Dort fand sie Freundschaften fürs Leben. Unvergesslich bleiben zahlreiche Bahnhofaktionen, das Einpacken von Zehntausenden von Wahlbriefen und gemeinsam unternommene «Reisli».

Als Präsidentin der Grossratsfraktion übernahm Corina Verantwortung für die Partei. Höhepunkt ihrer Polit-Laufbahn im Aargau war das Grossratspräsidium im Jahre 2005/06. Im Sommer 2007, mitten im Nationalratswahlkampf, trat sie als Grossrätin zurück. Es war ein Risiko, zu dem sie sich mir gegenüber so äusserte: «Weisst Du, im Falle einer Nichtwahl dürfte ich doch immerhin auf schöne und lehrreiche Jahre als Kantonspolitikerin zurückblicken.» Diese Haltung zeigt Corinas Grösse und ihre Fähigkeit, positiv zu denken.

Die Wahl gelang, und die frischgebackene Nationalrätin startete im Dezember 2007 in ihre erste Session. Sie wurde Mitglied der sicherheitspolitischen Kommission (SIK), welche sie von 2015 bis 2017 präsidierte. Ebenfalls tätig war sie in der Gerichtskommission und in der Geschäftsprüfungsdelegation. Corina hatte (und hat) neben ihrer politischen Tätigkeit auch diverse Mandate in Verwaltungsräten von KMU-Betrieben inne, aber auch die Kultur war ihr stets ein Anliegen. So engagiert sie sich im Vorstand des Trägervereins Aargauisches Symphonieorchester (ASO) und ist Stiftungsratspräsidentin des Museums Stapferhaus Lenzburg. Sie amtet als Präsidentin der Gesellschaft Schweiz-Israel, und nach ihrem Ausscheiden aus dem Nationalrat wählte sie der Bundesrat zur Präsidentin des Eidgenössischen Institutsrats für geistiges Eigentum.

Neben ihren zahlreichen beruflichen, politischen und kulturellen Engagements war Corina Eichenberger aber auch eine «Vollblutmutter». Corina erzog ihre beiden Kinder mit viel Herz und Konsequenz. Ich erinnere mich an etliche Erzählungen der Pubertätsjahre von Salomé und Gaudenz. In der «wilden Zeit» meiner eigenen Kinder begleitete mich eine von Corinas Aussagen besonders: «Ach Gott, es gäbe so viel zu korrigieren und zu kritisieren. Ich fordere nur die grundsätzlichsten und wichtigsten paar Punkte ein – diese dafür konsequent und energisch.» Nicht nur in der Erziehung empfehlenswert! 

Corina ist ein ausgesprochener Familienmensch. Ihre Eltern begleitete sie mit viel Wärme und Fürsorglichkeit ins und durchs Alter. Als starke Stütze steht Partner Erwin seit langen Jahren durch alle Hochs und Tiefs an ihrer Seite. Mit ihm entdeckte sie auch nach den strengen Kinderjahren wieder das Reisen. Und nun kann Corina als «Nany» zwei kleinen Enkelinnen viel Zeit widmen.

Liebe Corina, die FDP Aargau dankt Dir von Herzen für Dein grosses Wirken!