Eine Win-Win-Situation gibt man nicht einfach so auf

Für die Aargauer Wirtschaft gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Nach enorm schwierigen Corona-Monaten ist in unserem Kanton vom Konjunkturmotor wieder ein erstes Brummen zu hören. Besonders Unternehmen aus dem Industriesektor melden eine zaghafte Erholung der Auftragslage. Das ist erfreulich und – besonders in diesen Zeiten – nicht selbstverständlich.

Das führt mich zur schlechten Nachricht: Leider könnte der nächste Rückschlag für unseren Unternehmensstandort schon bald bevorstehen. Am 27. September stimmt die Schweiz über die Kündigungsinitiative ab. Diese Vorlage ist besonders aus wirtschaftlicher Sicht höchst gefährlich, denn sie greift den bilateralen Weg frontal an. Für unzählige Schweizer Unternehmen ist dieses Vertragswerk aber nicht nur ein nettes Zubehör, sondern es ist für ihr Fortbestehen geradezu unverzichtbar. Denn die Bilateralen I garantieren unseren Firmen den Zugang zu ihrem wichtigsten Markt. Auf Neudeutsch könnte man sagen: Die Bilateralen sind für die Schweiz und Europa eine absolute Win-Win-Situation. 

Die Initianten wollen dem ein Ende setzen und die stabilen Beziehungen zu unserem namhaftesten Handelspartner über Bord werfen. Ein solcher Schritt wird nur Verlierer hervorbringen – auch im Kanton Aargau. Darum: Nein zur Kündigungsinitiative!

Sabina Freiermuth, Grossrätin, Fraktionspräsidentin FDP, Zofingen